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Unsere Herde ist mittlerweile auf stolze 25 Tiere angewachsen. Wir halten die Tiere im großzügigen, und abwechslungsreichen Gehege., welches wir im Herbst 2015 erst um weitere 8 ha erweitert haben. Es bietet neben ausreichend Rückzugsmöglichkeiten, einem Sandplatz zum wälzen, einen Kratzbaum mit Bürsten und natürlich genügend Fläche zum Grasen. 




Biologie des Bison

Der Bison istdas größte Landsäugetier des nordamerikanischen Kontinents und war über fastganz Nordamerika verbreitet. Er bevölkerte in riesigen Herden die PrärienNordamerikas als Präriebison bison bisonbison, sowie auch die Gebirge und Wälder Kanadas als Waldbison bisonbison athabascae. Die Hauptnahrungdieses Wiederkäuers besteht aus Gräsern, wobei er auch gern Kräuter, Laub sowie Moose und Flechten aufnimmt. ZwischenBisonkühen und Bisonbullen besteht ein sehr ausgeprägterGeschlechtsdimorphismus. Bullen werden teilweise bis knapp über 1000 kg schwerund erreichen eine Wiederristhöhe von rund 200 cm. Bisonkühe hingegen sind rund¼ kleiner als Bullen und werden zwischen 500 und 650 kg schwer (Heck 1968).

Bisons wirkenaufgrund ihrer verlängerten Dornfortsätze der Brustwirbel, im Verhältnis zumhinteren Teil des Körpers, vorn stark überbaut. So scheint es als hätten sieeine Art Buckel, welcher Eindruck durch die auffällig starke Behaarung desVorderkörpers noch verstärkt wird. Ihre stark gekrümmte Wirbelsäule endet ineinem kurzen Schwanz mit Quaste.Der Kopf derBisons wirkt durch die starke Behaarung sehr wuchtig und ist deutlich größerals der der Hausrinder. Bisons tragen ihren Kopf relativ tief, so muss dieservon starken Nackenbändern gehalten werden. Ihre Hörner sindschwarz, relativ dick und eher stumpf. Sie wachsen bei Jungtieren zuerst inseitlicher Richtung und später steil nach oben. Der Bisonhuf ist schwarz. DasFell der Schultergegend des Bison ist braun bis rotbraun, der Kopf sowie Beineund Hinterteil schwarz. Im Sommer ist der Vorderkörper deutlich stärker behaartund der Hinterkörper scheint fast nackt (Heck 1968).Weiterhincharakteristisch für den Bison ist sein extrem starkes Winterfell. Es schütztihn sehr erfolgreich vor Nässe und Kälte, so können diese Tiere problemlosTemperaturen von bis zu -40 °C kompensieren. Das Winterfell wird im Frühjahrnicht komplett wieder abgeworfen. Das Deckhaar des Vorderkörpers sowie dasKopfhaar wächst bei einem Bison somit ein Leben lang und lässt ihn von Jahr zuJahr mächtiger erscheinen. Ältere Bullen haben dadurch am Kopf eine regelrechteLöwenmähne sowie eine langen, spitzenBart.Wichtig zubeachten ist, dass Bisons, selbst nach all den vielen Jahrzehntenlandwirtschaftlicher Haltung, Wildtiere geblieben sind um vom Ungang undVerhalten nicht mit domestizierten Rindern gleichzusetzen sind. 





Kuh-Kalb-Verhältnis

 
Bisonkühe sind sehr fürsorgliche Mütter, so besteht eine sehr starke Bindung zwischen Kuh und Kalb. Bei drohender Gefahr verteidigt die Mutter ihr Kalb mit allen Mitteln.

Bei Kühen mit Kalb bei Fuß ist deshalb immer größte Vorsicht geboten, denn sie verhalten sich meist sowohl fremden, als auch ihr vertrauten Personen gegenüber sehr skeptisch.

Nachdem das Kalb bereits kurz nach der Geburt und einigen Versuchen stehen kann, begibt es sich auf Eutersuche. Es beginnt in der Regel am Vorderkörper der Mutter, tastet sich weiter am Bauch entlang bis es, nach spätestens einer Stunde, das Euter gefunden hat. Meist unterstützt die Kuh ihr Kalb bei der Suche nach dem Euter. Dies ist vor allem bei älteren und erfahrenen Kühen der Fall. Sie schupst dabei das Kalb mit ihrem Kopf nach hinten in Richtung Euter und gibt oft auch bestimmte Laute dabei ab (Sambraus 2006).

Dass dieser erste Saugvorgang in relativ kurzer Zeit erfolgt ist sehr wichtig, denn das Kalb muss die erste Milch, die Kolostralmilch bereits wenige Stunden nach der Geburt aufgenommen haben. In ihr sind die für das Kalb wichtigen Immunglobuline enthalten, die zum Aufbau des Immunsystems des Kalbes notwendig sind.

Dieses Kolostrum  sollte das Kalb so schnell wie möglich aufnehmen, da der Anteil an Immunglobulinen in der Milch bereits nach kurzer Zeit stark abnimmt. Ebenso ist die Darmschranke des Kalbes bereits nach wenigen Stunden für diese Stoffe unpassierbar, sodass sie nicht mehr in die Blutbahn gelangen.

Bisonmilch ähnelt in ihrer Zusammensetzung  normaler Kuhmilch, sodass man im Notfall ein Bisonkalb mit der Flasche, mit Kuhmilch aufziehen kann (Heck 1968).

Der Saugvorgang

Das Säugen des Bisonkalbes erfolgt, wie bei anderen Rindern auch, in verkehrtparalleler Stellung. In dieser Haltung kann das Kalb am besten saufen, es erreicht von einer Seite aus alle vier Strichen des Euters. Das Hinterteil, mit dem beim Saufen meist aufgeregt  wedelnden Schwanz, ist dem Kopf der Mutter zugewandt. Die Kuh kann so am Geruch überprüfen ob es sich auch um ihr Kalb handelt.

Bisonkühe lassen nur in den seltensten Fällen fremde Kälber saufen.

In den ersten Lebenstagen saufen die Kälber noch relativ unregelmäßig und mit unterschiedlicher Saugdauer. Später stellt sich eine gewisse Regelmäßigkeit ein, so säuft das Kalb mit einer Woche etwa zehnmal täglich und zwar jeweils ca. 10- 15 Minuten lang.

Je älter das Kalb wird, umso mehr reduziert sich die Zahl der Saugakte täglich, bis es dann meist im Alter von neun Monaten nicht mehr an das Euter der Mutter darf (Sambraus 2006).

Ab und zu kann es auch vorkommen, dass Kälber bis unmittelbar vor Geburt des nächsten Kalbes, an der Mutter saufen dürfen. Hat eine Kuh in der nächsten Brunft nicht aufgenommen, so kann es von Fall zu Fall auch sein, dass Kälber mit deutlich über einem Jahr noch gesäugt werden (Sambraus 2006).

Kuh-Kalb-Bindung

Die Bindung zwischen Kuh und Kalb bleibt dauerhaft bestehen. Bleiben Kuhkälber in der Herde der Mutter, so besteht ein jahrelang anhaltender Kontakt, auch über weitere Generationen hinaus. Die Tiere halten sich in der Herde meist nahe beieinander in kleinen Familienverbänden auf. Man nennt dies eine matrilineare Bindung (Sambraus 2006).






Sozialverhalten

 
Bisons sind Herdentiere, sie lebten in ihrem ursprünglichen Lebensraum, der Prärie Nordamerikas, in großen Herden von teilweise mehreren tausend Individuen. Dies war speziell beim Präriebison der Fall, der Waldbison trat meist in kleineren Gruppen auf.

Die Herden setzten sich aus kleinen Gruppen bzw. Familienverbänden zusammen. Innerhalb der Herde gibt es eine strenge soziale Rangordnung, die durch Rangkämpfe geregelt wird.

 Das Geschlechterverhältnis innerhalb der Großherde änderte sich im Jahresverlauf. In der Zeit der Kälbergeburten von April bis Anfang Juni hielten die erwachsenen Kühe zusammen. Die zuchtfähigen Bullen, sowie die Jährlinge beider Geschlechter hielten sich in dieser Zeit etwas abseits der Mutter-Gruppen auf. Sie waren doch jederzeit bereit diese, sowie deren Kälber, zu verteidigen. Die Bullen halten sich also die meiste Zeit des Jahres als Einzelgänger oder als Bullen-Gruppen, im lockeren Herdenverband, in der Nähe der Herde auf. Dies ist bei landwirtschaftlichen Haltungen nicht immer so deutlich zu sehen, da die Platzverhältnisse natürlich deutlich beengter als in freier Natur sind.

Nach Sambraus (2006) könne man, allein aus dem Vorkommen dieser riesigen Herden,  nicht  daraus schließen, dass der Bison ein sozial lebendes Tier ist. Die Sozialstruktur dieser Herden konnte nicht weiter untersucht werden, bevor diese ausgelöscht wurden. Man muss nun die Erkenntnisse an den in Naturschutzgebieten und Ranchen gehaltenen Tieren gewinnen. Sambraus sagt, dass bei Herden von bis zu 50 Tieren ein deutliches Rangverhältnis besteht und die Tiere einander unverwechselbar erkennen.

Das Rangverhältnis ergibt sich aus Geschlecht, Größe und Alter des Tieres, muss jedoch manchmal auch durch Kampf zweier Tiere festgelegt werden. Meistens legen die beiden Kontrahenten hierbei ihre Stirn aneinander und versuchen einander gegenseitig wegzudrücken. Merkt einer der beiden schließlich, dass er schwächer ist, so bricht dieser den Kampf ab und flieht. Dieser muss sich ab sofort dem Anderen unterordnen. Meist für den Ausgang des Kampfes entscheidend sind natürlich das Alter und das Gewicht des Tieres. Es konnte aber auch beobachtet werden, dass Temperament, Mut oder eine bestimmte Kampftechnik für den Ausgang des Kampfes entscheidend sein können. Resultat für die Rangtieferen bzw. Rangniederen ist immer, dass diese den Ranghöheren in Zukunft ausweichen müssen und eine bestimmte Individualdistanz einzuhalten haben.

Dies stellt bei genügend Platz , ausreichend Futter und Wasser, weiter kein Problem für die Tiere dar. Anders ist dies jedoch unter beengten Platzverhältnissen, wie bei einigen in den USA gebräuchlichen Haltungstechniken, welche als tierschutzrechtlich sehr bedenklich einzustufen sind.

Etwas lockerer sind nach Aussage von  Sambraus (2006), außerhalb der Brunftzeit, die Rangverhältnisse der Bullen untereinander. In den Bullengruppen dulden sie einander, haben jedoch auch kein besonderes Interesse aneinander.

Anders ist dies in der Brunftzeit, jetzt sind die Bullen erregt und dulden einander nicht mehr, sie passen stets auf ihre Kühe auf und es kommt oft zu heftigen Kämpfen untereinander. Diese können häufig bis zum Tode führen.